Vorsprung durch Teamwork
Audi.
Branche: Automobilhersteller
Unternehmen: Der Audi-Konzern ist weltweit in mehr als 100 MÀrkten prÀsent und hat rund 90.000 Mitarbeiter.
Herausforderung: Effiziente, autonome und stabile Prozesse fĂŒr den weltweiten Transport von Automobilbauteilen etablieren.
Lösung: Die Schubmaststapler erkennen alle BehÀlter und die IT Schnittstellen versorgen sie permanent mit FahrauftrÀgen.
STILL Produkte: STILL FM-X Schubmaststapler mit der Automatisierungstechnologie und Fahrzeugsteuerung von Dematic.
In Zeiten von Smarten Fabriken werden effiziente, autonome Prozesse immer wichtiger. Allerdings sind sie höchst komplex. Im Logistikzentrum bei Audi in Ingolstadt hat sich STILL zusammen mit der jĂŒngsten KION Marke Dematic dieser Herausforderung gestellt. Nach den ersten Monaten des Automatisierungsprojekts fĂ€llt die Zwischenbilanz durchaus positiv aus.
Er kĂŒndigt sich mit einem Piepsen an. Erst ganz leise, nimmt es an Kraft zu, bis der STILL FM-X Schubmaststapler schlieĂlich um eine Ecke des Audi-Logistikzentrums im bayerischen Ingolstadt biegt. BedĂ€chtig und wie von Geisterhand gesteuert nĂ€hert sich das mĂ€chtige, orangene High-Tech-GerĂ€t aus Hamburg einer blauen Kiste. Eine Handbreit vor ihr bleibt es stehen, die Zinken ein gutes StĂŒck ĂŒber dem Boden. Es wirkt, als hole der Schubmaststapler noch einmal tief Luft, bevor er die Last in die Höhe stemmt. Aber vielmehr betrachten seine Sensoren den BehĂ€lter genau, nehmen MaĂ. Nach einem kurzen Augenblick steht fest: Es ist die richtige Box. Der FM-X lĂ€sst die Zinken gen grauen Hallenboden sinken, nimmt sie auf, und stellt die Last an einen passenden Platz im Regal.
âUnsere Aufgabe ist es, Automobilbauteile in entsprechender Zeit und QualitĂ€t durch die Welt zu transportieren, insbesondere von Europa nach China, Mexiko und Brasilienâ, erklĂ€rt Adam Molnar, Leiter der internationalen Logistik bei Audi. Damit einher geht ein aufwendiger Prozess vom Wareneingang, ĂŒber das Lager und Verpackungsstationen bis hin zum Versand. âIm Zuge der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung ergeben sich viele Chancen und Potenziale, um den Logistikprozess effizienter und stabiler zu gestalten. Das wollten wir in der Praxis prĂŒfenâ, sagt Stefan Meier, Logistikplaner bei Audi und Projektleiter fĂŒr die automatisierten Schubmaststapler. Um genau das zu tun, wurde der CKD-Logistikstandort in Ingolstadt als TestgelĂ€nde ausgesucht. Denn: âEr stellt unter anderem unser CKDâKompetenzcenter dar und ist der einzige CKD-Standort von Audi, der nur von Audi-Mitarbeitern betrieben wirdâ, erlĂ€utert Meier. CKD steht hierbei fĂŒr âCompletely Knocked Downâ und beschreibt eine Produktionsmethode, bei der Einzelteile des Fahrzeugs exportiert und erst im Zielland zusammengesetzt und verkauft werden â meist, um hohe Einfuhrzölle fĂŒr Endprodukte zu vermeiden.
Auch fĂŒr die Wahl von STILL als Kooperationspartner gab es einen einfachen Grund: âDie Firma STILL war der einzige Anbieter, der die komplexen Anforderungen zu unserer vollsten Zufriedenheit entsprechend angeboten hatâ, sagt Adam Molnar. Patrick Litz, Systemberater bei STILL, freut das: âWir stehen Audi als internationaler und lokaler Partner immer beratend zur Seite, sei es bei der Flottenoptimierung oder dem Service. Da kommt es automatisch dazu, dass wir Konzepte zusammen entwickeln.â Nach den ersten GesprĂ€chen in Ingolstadt wurde dann mit UnterstĂŒtzung von Dematic, dem Spezialisten fĂŒr Automatisierung und Lieferketten-Optimierung, ein Konzept erarbeitet. Dabei schöpften die beiden KION Marken aus ihrem reichen Erfahrungsschatz. Heraus kamen zwei STILL Schubmaststapler mit der Automatisierungstechnologie und Fahrzeugsteuerung von Dematic. âDurch die Synergien ergeben sich fĂŒr den Kunden Audi absolute Mehrwerte und Vorteileâ, meint Patrick Litz.
Aber ohne HĂŒrden ging es nicht: âDas Projekt ist ein Innovationsprojekt, es gab also wenig Erfahrungswerte bei Audi und die ganze Ausplanung lag komplett in der Hand des Projektteamsâ, erlĂ€utert Stefan Meier. âAbgesehen von dem hohen Planungsaufwand waren aber auch die hohe BehĂ€ltervarianz und die Einbindung in unsere IT-Systeme eine Herausforderung.â Patrick Litz ergĂ€nzt: âBei einem Projekt mit der KomplexitĂ€t gibt es keine Lösung von der Stange. Da ist es wichtig, dass man schon in der Konzeptphase sehr eng mit dem Kunden zusammenarbeitet und Lösungen findet.â Seit Ende 2017 ist diese Lösung Wirklichkeit: Stapler bringen immer wieder neue BehĂ€lter und stellen sie auf die AufnahmeplĂ€tze. Minuten spĂ€ter kommt einer der automatisierten Schubmaststapler und bringt ihn zum Regal. Dabei sind auch die höchsten Ebenen im Regal und schwere Ladungen kein Problem mehr. MĂŒhelos wuchten sie BehĂ€lter fĂŒnf Meter in die Höhe und stellen sie dann ebenso vorsichtig ab wie auf den unteren Ebenen. âUnsere Schubmaststapler sind die einzigen, die das könnenâ, sagt Patrick Litz stolz.
Neben den verschiedenen Höhen kommen sich die automatisierten FM-X auch mit den manuellen Fahrzeugen nicht ins Gehege. Sicherheitsvorkehrungen wie Sensoren und akustische Signale verhindern einen ZusammenstoĂ. Durch die Sensoren an der Gabelspitze sind sie zusĂ€tzlich im Stande, die BehĂ€lter genau zu positionieren. Nur wenige Schritte entfernt können die Audi-Mitarbeiter die Aufgaben der automatisierten Stapler am Computer nachverfolgen und gegebenenfalls Ă€ndern. So kann alle zehn Stunden die Batterie gewechselt werden. An der Ladestation wird die leere Batterie von einem Mitarbeiter entnommen und durch eine der zwei aufgeladenen Batterien ersetzt. Die ganze Prozedur dauert etwa fĂŒnf Minuten. Danach richten sich die Stapler wieder nach den 24 manuellen Verpackungsstationen und deren Geschwindigkeit.
Nach den ersten Monaten ziehen die Kooperationspartner ein zufriedenes Zwischenfazit. âDas Projekt lĂ€uft sehr gut. Die Schubmaststapler erkennen alle BehĂ€lter und die IT Schnittstellen versorgen sie permanent mit FahrauftrĂ€genâ, sagt Stefan Meier. âWir können jeden Tag die fest definierte Performance der zwei GerĂ€te erreichen und teilweise sogar ĂŒbertreffen. Das liegt mit Sicherheit auch an der sehr guten Zusammenarbeit mit STILL und Dematic.â Auch Philipp Hoops, Projektleiter bei Dematic, freut sich: âDas System lĂ€uft seit Beginn sehr stabil mit wenigen Fehlern und ohne AusfĂ€lle. AuĂerdem konnten wir eine Grundlage fĂŒr Folgeprojekte schaffen und neue Erkenntnisse ĂŒber Schnittstellen und Palettentypen gewinnen, die wir in anderen Projekten wiederverwenden können.â Patrick Litz zeigt sich auĂerdem zuversichtlich, wenn es darum geht, die Zusammenarbeit auszubauen: âAudi plant nach dem Pilotprojekt den Rollout ĂŒber mehrere Lager. Nach dem Pilotprojekterfolg freuen wir uns ĂŒber eine weitere Zusammenarbeit und stehen fĂŒr weitere Projekte in den Startlöchern.â Die bisherigen Ergebnisse geben ihm recht.